Kapitel: | Präambel |
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Antragsteller*in: | Hagen Langosch (Kreisvorstand) |
Status: | Angenommen |
Eingereicht: | 10.04.2021, 15:58 |
Ä3 zu A1: Präambel
Text
Aus der Krise lernen – widerstandsfähiges Hameln-Pyrmont
Mit der Corona-Pandemie erlebt die Welt den aktuellen Höhepunkt einer ganzen Reihe von weltweiten Krisen des letzten Jahrzehnts. Der atomare Supergau von Fukushima, der Klimawandel, das gigantische Sterben der Arten, die Zerstörung von Biotopen, Hunger, die Fluchtbewegungen aus den Krisen- und Kriegsgebieten der Welt, die Erstarkung rechtspopulistischer Bewegungen, die Zunahme von Hass und Hetze in den sozialen Netzwerken, die Verbreitung von Verschwörungsmythen, die Ausgrenzung von Menschen wegen ihres Geschlechts, ihrer geschlechtlichen Identität, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Abstammung, ihrer Ethnie, ihrer Sprache, ihrer Heimat und Herkunft, ihres Glaubens, ihrer religiösen und politischen Anschauungen, ihrer Behinderung – sie alle haben eins gemeinsam: Sie sind menschengemacht.
Sie basieren auf systematischer Reproduktion von Ungleichheit und einem Wirtschaftssystem, das bisher vielfach abhängig von globalen Produktionsketten und Ausbeutung ist.
Wir wollen das durchbrechen: Es ist möglich, diese Krisen in Chancen und Möglichkeiten für ein besseres Zusammenleben auf diesem Planeten, umzuwandeln! Es liegt in unseren Händen. Gemeinsam mit den Bürger*innen in Hameln-Pyrmont wollen wir die gefühlte Macht- und Einflusslosigkeit angesichts dieser globalen Krisen überwinden. Wir wollen unsere Gestaltungsspielräume und Ressourcen wahrnehmen und nutzen. Wir wollen Hameln-Pyrmont widerstandsfähiger gegen diese globalen Krisen machen ohne zu vergessen, dass wir selbst Teile dieser Welt sind.
Unser Handeln versucht stets, wie auch im nachgehenden Wahlprogramm verdeutlicht, zwei Ziele zu erreichen: Ein Ende des menschengemachten Klimawandels, der anhaltenden Umwelt- und Naturzerstörung sowie der Missachtung der Würde von Tieren. Das zweite Ziel ist das Erreichen sozialer Gerechtigkeit – ganz egal ob in der KiTa, in der Schule, am Arbeitsplatz oder im gesellschaftlichen und politischen Handeln allgemein. Die Erreichung dieser Ziele beginnt hier, mit uns!
Mit diesem Wahlprogramm machen wir einen Vorschlag für ein Hameln-Pyrmont, das von Offenheit, Verantwortung und Solidarität geprägt ist. Wir entwerfen eine Zukunft für unseren Landkreis, in der Menschen gut und im Einklang mit ihrer Umwelt leben und wirtschaften können.
Wir müssen in sehr vielen Bereichen eine Wende einleiten und zwar dringend: die Klimawende, die Pflegewende, die Bildungswende, die Verkehrswende, die Landwirtschaftswende.
Es gibt viele Ideen und das Wissen über machbare Alternativen. Forschende liefern uns, auch auf regionaler Ebene, viele Lösungen zur Bewältigung verschiedenster Probleme – angefangen hier im ländlich geprägten Raum. Wir wollen weniger Plastik und mehr Schmetterlinge, weniger Autos, mehr sichere Radwege und regionale Einkaufsmöglichkeiten. Wir wollen eine tiergerechte Landwirtschaft und sauberes Wasser. Wir wollen, dass Kinder und Jugendliche nicht mehr unter Armut leiden müssen. Wir wollen Schulen, die so ausgestattet sind, dass sie allen Lernenden eine zukunftsfähige Bildung, Chancengleichheit und Teilhabe vermitteln. Wir wollen gute Arbeitsplätze, das Ladensterben verhindern und kulturelle Angebote ausbauen.
Mit dem Wissen um die globalen Zusammenhänge wollen wir bei uns vor der Haustür beginnen und mit vielen engagierten und tatkräftigen Menschen gemeinsam viele erste Schritte tun, um das Gesicht unseres Landkreises nachhaltig zu verändern. Für ein lebenswertes, gesundes und vielfältiges Zuhause - in dem auch noch unsere Kinder, Enkel, Urenkel und die unserer Mitgeschöpfe eine gute und gesunde Lebensgrundlage finden.