Kapitel: | Land- und Forstwirtschaft |
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Antragsteller*in: | Michael Maxein (KV Hameln-Pyrmont) |
Status: | Angenommen |
Eingereicht: | 09.04.2021, 23:56 |
Ä2 zu A11NEU: Land- und Forstwirtschaft
Text
Von Zeile 3 bis 5:
Nur wenige Bereiche in unsere Gesellschaft sind schon seit Jahren so konfliktbeladen wie der agrarindustrielle Komplexdie zunehmend industrialisierte Landwirtschaft. Im Fokus stehen meistensoft die Landwirte und Landwirtinnen vor Ort; die wahren Verursacher der fundamentalen
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verborgen. Immer wieder berichten die Medien über tierquälerische Missstände in einzelnen Betrieben.[Zeilenumbruch]
Fast überall, wo große Viehhaltungs-Anlagen geplant werden, formiert sich Widerstand in der örtlichen Bevölkerung. Die übermäßige Belastung des oberflächennahen Grundwassers mit Nitrat – gerade in Niedersachsen – wird in Kürze enorme Strafzahlungen an die EU nach sich ziehen. Schon vor einigen Jahren
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Hauptursache für das beängstigende Insektensterben und damit auch den dramatischen Rückgang der Feldvögelpopulation ist. Dann begannen inIn 2019 begannen quer durch die Republik die Bauernproteste gegen angeblich übermäßige Umweltauflagen, im Wesentlichen ausgelöst durch die neue Dünge-Verordnung aber auch wohl unter dem Eindruck der überwiegend negativ eingefärbten Berichterstattung über die zahlreichen (scheinbar nur) von den Landwirten und Landwirtinnen verursachten Naturschutz-, Tierschutz- und Umweltproblemenegativen Berichterstattung. Wie schon seit über 10 Jahren immer im Januar fanden in Berlin anlässlich der dortigen Landwirtschafts- und
Von Zeile 27 bis 40:
Milchprodukten und anderen landwirtschaftlichen Produkten protestierten. Im Gegensatz zu den Demos in 2019 löstenkonnten sie in diesem
diese Fall auch viele zustimmende Reaktionen in der Öffentlichkeit ausauslösen.
Aufgrund der Tatsache, dass die Landwirtschaft in vielen Gemeinden des LKLandkreises Hameln-Pyrmont eine große Bedeutung hat für die örtliche Wirtschaft, für die Landschaft und die Natur und für die Chancen, immer mehr regionale Lebensmittel ohne Konzernein Direktvermakrtung und ohne lange Fahrstrecken bei uns im Landkreis zur Verfügung zu stellen, plädieren wir dringend für die Einrichtung eines Dialogforums unter Einbeziehung aller gesellschaftlicher Kräfte.[Zeilenumbruch]
Erstes Ziel ist zunächst die Überwindung bisher scheinbar unüberbrückbarer Differenzen, indem auf allen Seiten ein Verständnis für die Positionen der jeweiligen "Gegenseite" geweckt wird; natürlich mit Argumentationenwird auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse. Dann geht es um die Begleitung der Übertragung des sog.
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den Aufbau von örtlichen Vertriebsstrukturen gehen, wie z.B. gemeinschaftlich geführte Dorfläden.
Ein Ziel einer grünen Landwirtschaftspolitik bleibt die Ausweitung der
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Humusaufbau geleistet werden. Die Einrichtung von Blühstreifen und artenreichen Feldgehölzen wie Hecken mit ungenutzten Ruderalstreifen, zur Biotopvernetzung kann die verlorengegangene Biodiversität stabilisieren und z.T. wieder erhöhen. Wir setzen uns dafür ein, dass für einzelne Investitionen auch kommunale Wirtschaftsförderungsmittel bereitgestellt werden.
Schließlich sollen der Landkreis und die Kommunen auch in Bildung bzw. Fortbildung investieren. Schon an den Grundschulen müssen Themen aus dem Bereich Landwirtschaft und Ernährung den Kindern auch auf sehr praktische Weise nahegebracht werden. Nicht zuletzt wären das auch Themen für die Erwachsenen-
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und Kantinen sollen möglichst viele der verwendeten Lebensmittel aus der Region stammen, bevorzugt auch aus dem Ökolandbau.
Anpassung an den Klimawandel – Alarmstufe Rot für unsere Wälder
Stürme, Hitze, Borkenkäfer: Die meisten Wälder sind im Klimastress. Mehrere
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unterschiedlich, je nach Standort und Bodenverhältnissen. Ursache der massiven Schäden ist jedoch nicht allein der Klimawandel. Das Öko-System Wald ist durch die industrielle Forstwirtschaft, insbesondere Monokulturen, Bodenverdichtung und das Anpflanzen nicht heimischer bzw. nicht standortgerechter Baumarten anfälliger gegenüber Schädlingsbefall.
Wälder sind unersetzlich als Wasserspeicher, Luftfilter und Lebensraum für
Von Zeile 88 bis 91 löschen:
Rolle spielen. Variationen heimischer Arten aus anderen klimatischen Regionen Europas können Chancen für den Waldumbau bieten.
Unsere Buchenwälder sind aber auch in den Schutzgebieten vielfach in einem
Von Zeile 105 bis 113:
von Vegetationsgutachten, das Verbot von Bleigeschossen bei der Jagd, sowie die Reduktion von Durchforstungen auf Zeiträume von 15-20 Jahren, damit lebensraumprägende Waldstrukturen die Chance haben, sich zu erholen.
Die forstwirtschaftliche Waldnutzung muss grundsätzlich dem Leitbild der natürlichen Struktur ursprünglicher Wälder folgen. Dazu ist es notwendig pro Hektar 50 %50% des natürlichen Totholzanteils eines vergleichbaren Urwaldgebietes vorzuhalten. Daraus folgertt, dass wenigstens jeder zehnte Baum natürlich altern und absterben können sollte. Bestimmte Waldzonen sollten von Durchforstungen
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die Grundwasserbildung unter Douglasienforsten um bis zu 40 % geringer als im Buchenwald.[Leerzeichen]Das Landesprogramm LÖWE gibt als Richtlinie ausdrücklich den Schutz des Waldbodens vor. Wir fordern deshalb zumindest für die öffentlichen Wälder die Holzernte auf bodenschonende Verfahren umzustellen. Die Zerstörung des Waldbodens, insbesondere durchin maschinenbefahrbaren Rückegassen, istsoll grundsätzlich ausgeschlossen werden.
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Nur wenige Bereiche in unsere Gesellschaft sind schon seit Jahren so konfliktbeladen wie der agrarindustrielle Komplexdie zunehmend industrialisierte Landwirtschaft. Im Fokus stehen meistensoft die Landwirte und Landwirtinnen vor Ort; die wahren Verursacher der fundamentalen
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verborgen. Immer wieder berichten die Medien über tierquälerische Missstände in einzelnen Betrieben.[Zeilenumbruch]
Fast überall, wo große Viehhaltungs-Anlagen geplant werden, formiert sich Widerstand in der örtlichen Bevölkerung. Die übermäßige Belastung des oberflächennahen Grundwassers mit Nitrat – gerade in Niedersachsen – wird in Kürze enorme Strafzahlungen an die EU nach sich ziehen. Schon vor einigen Jahren
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Hauptursache für das beängstigende Insektensterben und damit auch den dramatischen Rückgang der Feldvögelpopulation ist. Dann begannen inIn 2019 begannen quer durch die Republik die Bauernproteste gegen angeblich übermäßige Umweltauflagen, im Wesentlichen ausgelöst durch die neue Dünge-Verordnung aber auch wohl unter dem Eindruck der überwiegend negativ eingefärbten Berichterstattung über die zahlreichen (scheinbar nur) von den Landwirten und Landwirtinnen verursachten Naturschutz-, Tierschutz- und Umweltproblemenegativen Berichterstattung. Wie schon seit über 10 Jahren immer im Januar fanden in Berlin anlässlich der dortigen Landwirtschafts- und
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Milchprodukten und anderen landwirtschaftlichen Produkten protestierten. Im Gegensatz zu den Demos in 2019 löstenkonnten sie in diesemdiese Fall auch viele zustimmende Reaktionen in der Öffentlichkeit ausauslösen.
Aufgrund der Tatsache, dass die Landwirtschaft in vielen Gemeinden des LKLandkreises Hameln-Pyrmont eine große Bedeutung hat für die örtliche Wirtschaft, für die Landschaft und die Natur und für die Chancen, immer mehr regionale Lebensmittel ohne Konzernein Direktvermakrtung und ohne lange Fahrstrecken bei uns im Landkreis zur Verfügung zu stellen, plädieren wir dringend für die Einrichtung eines Dialogforums unter Einbeziehung aller gesellschaftlicher Kräfte.[Zeilenumbruch]
Erstes Ziel ist zunächst die Überwindung bisher scheinbar unüberbrückbarer Differenzen, indem auf allen Seiten ein Verständnis für die Positionen der jeweiligen "Gegenseite" geweckt wird; natürlich mit Argumentationenwird auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse. Dann geht es um die Begleitung der Übertragung des sog.
Von Zeile 45 bis 48 löschen:
den Aufbau von örtlichen Vertriebsstrukturen gehen, wie z.B. gemeinschaftlich geführte Dorfläden.
Ein Ziel einer grünen Landwirtschaftspolitik bleibt die Ausweitung der
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Humusaufbau geleistet werden. Die Einrichtung von Blühstreifen und artenreichen Feldgehölzen wie Hecken mit ungenutzten Ruderalstreifen, zur Biotopvernetzung kann die verlorengegangene Biodiversität stabilisieren und z.T. wieder erhöhen. Wir setzen uns dafür ein, dass für einzelne Investitionen auch kommunale Wirtschaftsförderungsmittel bereitgestellt werden.
Schließlich sollen der Landkreis und die Kommunen auch in Bildung bzw. Fortbildung investieren. Schon an den Grundschulen müssen Themen aus dem Bereich Landwirtschaft und Ernährung den Kindern auch auf sehr praktische Weise nahegebracht werden. Nicht zuletzt wären das auch Themen für die Erwachsenen-
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und Kantinen sollen möglichst viele der verwendeten Lebensmittel aus der Region stammen, bevorzugt auch aus dem Ökolandbau.Anpassung an den Klimawandel – Alarmstufe Rot für unsere Wälder
Stürme, Hitze, Borkenkäfer: Die meisten Wälder sind im Klimastress. Mehrere
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unterschiedlich, je nach Standort und Bodenverhältnissen. Ursache der massiven Schäden ist jedoch nicht allein der Klimawandel. Das Öko-System Wald ist durch die industrielle Forstwirtschaft, insbesondere Monokulturen, Bodenverdichtung und das Anpflanzen nicht heimischer bzw. nicht standortgerechter Baumarten anfälliger gegenüber Schädlingsbefall.
Wälder sind unersetzlich als Wasserspeicher, Luftfilter und Lebensraum für
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Rolle spielen. Variationen heimischer Arten aus anderen klimatischen Regionen Europas können Chancen für den Waldumbau bieten.
Unsere Buchenwälder sind aber auch in den Schutzgebieten vielfach in einem
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von Vegetationsgutachten, das Verbot von Bleigeschossen bei der Jagd, sowie die Reduktion von Durchforstungen auf Zeiträume von 15-20 Jahren, damit lebensraumprägende Waldstrukturen die Chance haben, sich zu erholen.
Die forstwirtschaftliche Waldnutzung muss grundsätzlich dem Leitbild der natürlichen Struktur ursprünglicher Wälder folgen. Dazu ist es notwendig pro Hektar 50 %50% des natürlichen Totholzanteils eines vergleichbaren Urwaldgebietes vorzuhalten. Daraus folgertt, dass wenigstens jeder zehnte Baum natürlich altern und absterben können sollte. Bestimmte Waldzonen sollten von Durchforstungen
Von Zeile 131 bis 135:
die Grundwasserbildung unter Douglasienforsten um bis zu 40 % geringer als im Buchenwald.[Leerzeichen]Das Landesprogramm LÖWE gibt als Richtlinie ausdrücklich den Schutz des Waldbodens vor. Wir fordern deshalb zumindest für die öffentlichen Wälder die Holzernte auf bodenschonende Verfahren umzustellen. Die Zerstörung des Waldbodens, insbesondere durchin maschinenbefahrbaren Rückegassen, istsoll grundsätzlich ausgeschlossen werden.